Pfadfinder gibt es die noch?
Die Gruppe „Bären“ im Interview auf die Frage, warum sie christliche Pfadfinder sind.
Seit 6 Jahren sind 13 Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 16 Jahren in dieser Pfadfindergruppe in der Trinitatiskirchengemeinde zusammen. Die Gruppe ist ein wesentliches Element der Jugendarbeit in dieser Gemeinde. Das gemeinsame Erleben von Abenteuer auf Fahrt und Lager aber auch das Engagement in der Gemeinde, bei Gottesdiensten und bei Themen wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und soziale Aufgaben bestimmen das Umfeld der Gruppenarbeit.
Malin (16J), warum bist Du bei den Pfadfindern: Ich bin seit 2 Jahren bei den Pfadfindern. Ich wollte etwas Sinnvolles in meiner Freizeit tun und mich sozial engagieren.
Ich würde immer wieder zu den Pfadfindern gehen. Man lernt viel über die Natur und unsere Umwelt, aber auch über das Miteinander der Menschen. Ohne meine Pfadfindergruppe die „Bären“ würden mir viele Erlebnisse fehlen. Hier findet man Freunde fürs Leben, man ist wie eine Familie!
Matilda (13J), hast Du bei den Pfadfindern besondere Freunde: Ja, hier findet man die besten und verlässliche Freunde, die Freizeiten und Lager sind super und man hilft sich gegenseitig. Als ich neu in die Gruppe kam, haben mich alle sehr herzlich aufgenommen. Wir sind hier wie eine kleine Familie. Ich denke, dass wir auch als Erwachsene immer noch Kontakt haben werden.
Marcel (16J), glaubst Du, dass Pfadfinder etwas Besseres sind, gibt es Aktionen ,die Dir besonders gefallen: Wieso sollte ich etwas Besseres oder jemand besseres als andere sein? Natürlich haben wir als Pfadfinder besondere Schwerpunkte wie z. Beispiel die Natur. Selbstverständlich sind wir kein elitärer Haufen, jeder ist willkommen. Ganz besonders gefällt mir die Aktion „DGD“ (Deine Gruppe und Du), ein Wochenende, was als Vorbereitung auf den Jugendgruppenleiterschein gilt. Die Leiter sind lockerer und lassen über den Tellerrand hinaussehen.
Jannis (14J), wie lange bist Du schon dabei und ist das nicht total uncool, Pfadinder zu sein: Ich bin seit 6 Jahren bei den Pfadfindern, weil es mir großen Spaß macht und ich immer etwas dazu lernen kann. Freunde haben mich zu den Pfadfindern mitgenommen. Meine Freunde finden es okay, dass ich bei den Pfadfindern bin. Sie finden es cool und interessieren sich dafür. Ich finde es cool bei den Pfadfindern zu sein, denn man lernt eine neue und andere Art zu leben.
Lena (14J), was und welche Aktionen haben Dir am besten gefallen, wenn Du die Wahl hättest würdest Du wieder Pfadfinder werden: Die Sommer- und Pfingstlager haben mir am meisten Spaß gemacht. Meine Aufnahme in den Stamm Lingen und die anderer in Baccum sind immer wieder wunderschöne und bewegende Momente. Der Hike mit Peggy und den anderen Mädels war anstrengend und auch krass geil. Mit den Pfadfindern ist es wie in einer Familie, hier sind wir selbst und wachsen über uns hinaus, immer sind wir füreinander da. Pfadfinder zu sein, ist ein Abenteuer fürs Leben. Oh ja, wenn ich die Wahl hätte , wollte ich immer wieder Pfadfinder sein. Ich bedauere alle, die diese Erlebnis nicht haben. Das alle für dich da sind, ist wie ein Geschenk!
Rebecca (14J), was unterscheidet Deine Pfadfindergruppe von anderen Gruppen und seid Ihr etwas Besseres: Wir leben wie in einer großen Familie, in anderen Gruppen wurde ich ein wenig ausgegrenzt, weil ich bestimmte Sachen nicht konnte. Als Pfadfinder muss ich nichts können, und wenn, dann wird es mir erklärt, egal wie lange es dauert. Es kommt nicht darauf an, an welchen Gott du glaubst. Ich glaube an Jesus. Ich habe hier Freunde gefunden, denen ich vertrauen kann. Ich bin jetzt seit 5 Jahren dabei, selbst wenn wir uns streiten oder anderer Meinung sind, wir sind immer noch befreundet. Nein, wir sind nichts Besseres, nur weil wir Pfadfinder sind. Jeder ist hier willkommen, gleich wie er aussieht oder wer er ist. Jeder wird so genommen, wie er ist.
Anton (13J), wenn Du noch mal die Wahl hättest, würdest Du wieder Pfadfinder werden, und könntest Du Dir vorstellen, Gruppenleiter zu werden: Klar, ich würde immer wieder Pfadfinder werden. So wie man ist, wird man akzeptiert. Es ist etwas Besonderes und macht Spaß in einer so großen Organisation Mitglied zu sein. Auch in Zukunft werde ich zur Gruppe gehören. Ich kann mir sogar gut vorstellen eines Tages Gruppenleiter zu werden.
Louisa (12J), Du bist ja noch nicht so lange dabei, was hat Dich bewogen, Pfadfinder zu werden: Ja, ich bin erst seit ungefähr 1 Jahr dabei. Es macht viel Spaß mit unseren Gruppenleitern. Ich würde auch wieder zu den Pfadfindern gehen, man hat viel mit anderen zu tun und ich lerne weiter dazu. Man hilft sich gegenseitig und wird lebenstüchtiger. Ich könnte mir auch vorstellen mal Gruppenleiterin zu werden. Es ist einfach wichtig, für andere da zu sein, Gruppenstunden vorzubereiten, darüber nachzudenken, was anderen Freude macht.
Pascal (15J), wie lange bist Du schon bei den „Bären“: Seit 7 Jahren bin ich hier. Wir haben immer spannende Sachen erlebt und viel gelernt, auch selbständiger zu werden. Gruppenleiter möchte ich nicht werden, die Verantwortung ist mir zu groß.
Jana (13J), welche Ziele der Pfadfinder sind für Dich besonders wichtig, was sagen Deine Eltern dazu, dass Du bei den Pfadfindern bist. Möchtest Du mal Gruppenleiterin einer Pfadfindergruppe sein:Für mich ist besonders wichtig der Erhalt der Schöpfung, benachteiligten Menschen zu helfen und nicht auszugrenzen. Da mein Vater selber schon immer Pfadfinder war und auch meine Mutter das gut und wichtig findet, habe ich die volle Unterstützung meiner Eltern. Gruppenleiterin einer Pfadfindergruppe zu sein, ist mein erklärtes Ziel. Auch anderen Kindern möchte ich dieses Abenteuer möglich machen.
Auch Jason(13J), Alexander (15J) und Jasmin (16J) gehören zur Sippe „Bären“, waren aber zum Zeitpunkt des Interviews nicht anwesend. An den Gruppenstunden und Maßnahmen der Sippe „Bären“ nehmen fast immer alle Gruppenmitglieder teil. Die Gruppe engagiert sich bei Gemeindefesten, Gottesdiensten und bei der Unterstützung der Schüler in Kondoa/Tansania.
Klaus Erdbrink