Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht , durch alltagsintegrierte sprachliche Bildung unserem Bildungsauftrag im Besonderen nachzukommen. Durch Vorlese- und Erzählaktivitäten im päd. Alltag, aber auch durch Vorleseprojekte werden unsere kulturell vielschichtigen Kinder gefördert und sprachlich weitergebildet. Tägliche Vorlese- u. Erzählzeiten der Sprachfachkraft begeistern die Kinder und locken immer mehr mehrsprachige Kinder in den Lesekreis.
Damit auch mehrsprachige Kinder zuhause in der Familie vorgelesen bekommen, haben wir eine Vielzahl an multilingualen Bilderbüchern, die von den Kindern ausgeliehen werden können.
Durch unsere lesefreundliche Einrichtung ist es den pädagogischen Fachkräften möglich im Alltag jederzeit spontan auf eine Bücherauswahl zuzugreifen und mit den Kinder dialogisch Bilderbücher anzuschauen oder auch auf andere Medien zurückzugreifen. Kamishibai, Bilderbuchkino, Erzählschiene, Erzählsäckchen, Vorlesebücher (auch fortlaufende) werden von den Kindern begeistert angenommen.
Darüber hinaus nutzen viele Kinder und Familien den von uns bereitgestellten offenen Kinderbücherschrank vor unserer Kita. Hiermit erreichen wir auch die Familien, die keinen kostenlosen und einfachen Zugang zu Büchern haben, und schaffen eine Verbindung zwischen Eltern/ Kindern und Kita.
Wir leben und lieben Sprache und engagieren uns für eine frühkindliche Literacy-Erfahrung im Kita-Alltag und ermöglichen darüber hinaus mit dem Bücherschrank einen Zugang zu Büchern für alle Familien.
Ein offener Kinderbücherschrank entsteht.
Während und nach der Coronazeit wurde uns bewusst, wie sehr die Kinder, die die Kita nicht besuchen konnten, unter dem Mangel der Sprachförderung „gelitten hatten“.
Gerade auch den mehrsprachigen Kindern fehlte der täglich Umgang mit unserer Sprache, die anregenden Morgenkreise und sämtliche Lese- und Erzählaktivitäten des Kitaalltags.
Bei der Überlegung diesen evtl. entstandenen Defiziten entgegenzuwirken und vor allem allen Kindern und Familien eine Möglichkeit zu bieten, die Rückstände aufzuholen, entstand die Idee des offenen Kinderbücherschrankes.
Das Prinzip ist einfach:
Der offene Bücherschrank ist allen rund um die Uhr vor der Kita zugänglich. Wer ein Buch lesen möchte, darf es entnehmen und nach angemessener Zeit zurückbringen – oder auch einfach behalten. Andererseits können junge Buchfans ausgelesene Kinderbücher hineinstellen und somit für einen ständig wechselnden Bestand sorgen.
Um Kosten einzusparen bzgl. der Anschaffung des Bücherschrankes, wurde darauf verzichtet, einen vorgefertigten „Büchertauschschrank“ zu kaufen. Dieser hätte bei weitem unser Budget überschritten.
Wir haben einen einfachen Metall-Werkzeugschrank gekauft, diesen mit Fenstern aus Plexiglas versehen und die Regalböden gegen das Verrutschen der Bücher mit Kork beklebt.
Die Bearbeitung, das Bemalen und das anschließende Aufstellen des Schrankes übernahm unsere Sprachfachkraft.
Ein kurzer Aufruf über die Kita-App an Eltern und Kolleg*innen hat dazu beigetragen, dass sich der Schrank langsam füllte und die ersten Kinder sich mit Begeisterung über die Möglichkeit des Büchertausches freuten.
Seit der Aufstellung weckt der Bücherschrank das Interesse vieler großer und kleiner Bücherfreunde und lädt die Familien beim Entdecken „neuer“ Bücher zum Bücherschrankplausch ein.
Die Errichtung eines Kinderbücherschrankes ist mit wenigen Arbeiten und Kosten verbunden und zeigt dafür aber eine große Wirkung auf (auch "leseferne") Kinder und Familien. Durch einen kleiner Aufruf zum Spenden nicht mehr benötigter Kinderbücher lässt sich der Bücherschrank füllen und erreicht auch über die Kita hinaus Lesefreudige aus der Wohnumgebung.
Ein Projekt, dass in unseren Augen auf jeden Fall nachahmenswert ist!!
selbstgemachte Erzählsäckchen und Storybags
Erzählsäckchen in Anlehnung an das Bilderbuch: Gute Nacht Gorilla
Erzählschiene
unsere Medienregale
unsere Auswahl an mehrsprachigen Büchern
Der Vorleseraum der Sprachfachkraft, der auch gerne von den Kolleg*innen genutzt wird.
zum Beispiel für das Kamishibai
Natürlich darf auch die Leseecke für unsere Eltern nicht fehlen.